
Historie
Vom Schleifkotten zur Pfadfinderstätte - Eine Reise durch rund 400 Jahre Geschichte des Diederichskottens.
Der Kotten (damals noch Hens-Jans-Kotten) findet seine erste Erwähnung in historischen Schriftstücken. Zu dieser Zeit wurde er als Schleifmühle genutzt.
Der Kotten erhält seinen heutigen Namen Diederichskotten. Das Gebäude diente weiterhin zum Schleifen von Stahl und Eisenwaren.
Das heutige Wohnhaus wird errichtet. 1854 wohnten 14 Personen im Gebäude: Der Schleifer, seine Ehefrau und Kinder, Lehrling und Knecht - in dieser Zeit durchaus üblich, da Kost und Logis vom Herrn gestellt wurden.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Kotten für verschiedenste handwerkliche Zwecke genutzt: Produktion von Feilen, Herstellung von Walkstoffen, Schleifen von Stahl und Eisenwaren sowie Drechselei.
Der Diederichskotten wird erstmals von Remscheider Pfadfindern genutzt. Ein Pfadfinder hatte den Kotten privat von der Stadt übernommen und ihn der Gruppe zur Verfügung gestellt.
Aufgrund eines finanziellen Engpasses schließen sich acht Pfadfinder zu einem Verein zusammen, um den Kotten zu erwerben und zu erhalten. Satzungszweck: "Erwerb und die Erhaltung des Grundstücks Diederichskotten zum Zwecke der Bereitstellung des Gebäudes und des Grundstückes für Pfadfinder im Besonderen und für Jugendarbeit"
Die Vereinsmitglieder leisten jeden Monat einen Beitrag von 100 DM sowie weitere Sonderzahlungen, um Kredit und laufende Kosten zu stemmen. Nach einigen Jahren sind die Kredite abbezahlt und die monatlichen Beiträge können gesenkt werden.
Aufgrund der Einsturzgefahr des alten Hühnerstalls wird mit dem Neuaufbau begonnen. In Eigenregie entsteht eine Außenküche für Pfadfindergruppen inklusive zwei WCs.
Der Förderverein der Pfadfinder im Hammertal e.V. wird gegründet und vom Finanzamt Remscheid als gemeinnützig anerkannt. Dies ermöglicht es Unterstützern, Spendenbescheinigungen zu erhalten. Aktuell hat der Förderverein 12 Mitglieder.
Das verheerende Hochwasser trifft auch den Diederichskotten und wirft das Projekt um viele Arbeitsstunden zurück. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten beginnen.
Der Diederichskotten steht unter Denkmalschutz, was besondere Anforderungen an Sanierungsarbeiten stellt. Bestimmte Baumaßnahmen sind genehmigungspflichtig und spezielle Materialien wie RAL-Farben oder Lehmbauweise werden vorgeschrieben, um den historischen Charakter zu erhalten.
Die Bausubstanz des Wohnhauses ist kritisch: Decken eingestürzt, Wände abgebröckelt, Balken marode. Mit Unterstützung des Landes NRW (23.500 €), der Stadt Remscheid (4.000 €) und der Stadtsparkasse Remscheid (5.000 €) wird die Zimmerei Zultner beauftragt, die maroden Balken auszutauschen. Die Gefache werden in Eigenleistung ausgemauert. Der Gesamtschaden beläuft sich auf ca. 100.000 €.
Nach dem ersten Bauabschnitt ist die Kasse leer. Eine PayPal-Spendenkampagne wird gestartet, um die weiteren Sanierungsarbeiten zu finanzieren.
Start einer Crowdfunding-Kampagne bei der Volksbank im Bergischen Land mit einem Spendenziel von 5.000 €. Die Volksbank unterstützt mit einem Startbonus von 1.000 € und legt für jeden Spender weitere 5 € dazu. Ziel: Eigenanteil für weitere Förderung durch das Land NRW aufbringen.
Die Arbeiten gehen stetig voran: Außenwände werden verputzt, Innenwände mit Strohmatten und Lehm versehen, das Grundstück wird aufgeräumt. Geplant sind noch: Elektroinstallation, neue denkmalgerechte Fenster, Sanierung der oberen Etage. Erwartete Kosten für 2025: ca. 50.000 €.
Der Verein hat derzeit 15 Mitglieder, die sich einmal monatlich beim "Arbeitssamstag" engagieren, um Grundstück und Gebäude in einem guten Zustand zu halten.